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Glossar

Dieses Glossar ist eine Liste der wichtigsten im Rohstoffhandel verwendeten Begriffe ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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a

Abnahmevereinbarung
Eine langfristige Liefervereinbarung, in der ein Händler dem Kauf fixer Mengen bzw. Anteile der künftigen Fördermengen eines Rohstoffproduzenten zu einem festgelegten Preis zustimmt.
Absicherung
Eine Position, die aufgebaut wird, um einer exponierten Position entgegenzuwirken, und Preisrisiken minimieren oder ausräumen soll. In der Regel wird dies mithilfe von Terminkontrakten und anderen Derivaten erreicht.
Akkreditiv
Oft auch mit dem englischen Begriff „Letter of Credit“ (LC) bezeichnet. Ein Dokument einer Bank, mit dessen Hilfe garantiert wird, dass der Verkäufer die vollständige Zahlung erhält, sofern bestimmte Lieferbedingungen eingehalten werden.
Aluminiumoxid
Aluminiumoxid, auch Tonerde genannt, ist ein zur Produktion von Primäraluminium benötigter Rohstoff. Es handelt sich um ein weißes Pulver, das durch die Raffinierung von Bauxit gewonnen wird.
Aufbereitungs- und Verhüttungskosten (Konzentrate)
Auch als Schmelz- und Raffinerielöhne bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Beträge, welche die Kosten decken sollen, die der Hütte während des Schmelz- und Raffinerieprozesses entstehen, wobei die Aufbereitungskosten während des Schmelzprozesses zur Extraktion von Metall aus dem Erz und die Verhüttungskosten während der weiteren Raffination zu reinem Metall entstehen, bei der alle unerwünschten Nebenprodukte entfernt werden. Es handelt sich um ausgehandelte Gebühren, die sowohl mit den Metallpreisen als auch mit Angebot und Nachfrage auf dem Markt in Verbindung stehen können und im Konzentratgeschäft für gewöhnlich vom Verkäufer an den Käufer gezahlt werden.
Auf-/Abschlag (Metalle)
Angewendet auf Benchmarks, wobei es sich um einen Aufschlag auf bzw. Abschlag vom Referenzpreis handelt, der zwischen Partnern im physischen Handel für ein spezifisches Erzeugnis sowie einen bestimmten Lieferort und -termin ausgehandelt wurde.

b

Backwardation
Eine Situation, in der frühe Phasen einer Preiskurve mit einem Aufschlag auf spätere Phasen bewertet werden. Dies kann sich infolge eines kurzfristig knappen Angebots bzw. hohen Nachfrage ergeben.
Basisrisiko
Das Risiko, dass sich der Wert einer auf Derivaten basierenden Absicherung nicht parallel zu dem zugrunde liegenden Risikoumfang entwickelt.
Bauxit
Der Hauptrohstoff für die Herstellung von Aluminiummetall. Bauxitvorkommen finden sich vorrangig in einem breiten Gürtel rund um den Äquator.
Benchmark (Metalle)
Bei einem Benchmark handelt es sich um einen Maßstab für den Preis pro Maßeinheit des jeweiligen auf dem internationalen Markt gehandelten Rohstoffs. Dieser wird in regelmäßigen Abständen durch Verhandlungen zwischen den wichtigen Produzenten- und Verbraucherorganisationen festgelegt, die fortwährend große Mengen des Rohstoffs auf dem Markt ver- bzw. einkaufen, und dient als Referenz, anhand derer Sektoren bewertet werden.
Benchmark (Rohöl)
Eine Rohölspezifikation, die als Referenzpreis für Käufer und Verkäufer dient. Es gibt drei wesentliche Benchmarks: West Texas Intermediate (WTI), Brent Blend und Dubai Crude.
Blisterkupfer
Eine unreine Form des Kupfers, die in einem Hochofen erzeugt wird.
Bunkeröl
Von Schiffen genutzter Treibstoff. Das Betanken eines Schiffes nennt man „bunkern“.
Briefgarantie (LOI)
Von Englisch „Letter of Indemnity“. Eine Garantie, dass keine Verluste erlitten werden, sollten bestimmte Vertragsbedingungen nicht erfüllt werden. Ist kein Frachtbrief verfügbar, wird den Eigentümern stattdessen eine Briefgarantie für die Lieferung der Waren übersandt.
Bunkers
The fuel used by ships. The term for fuelling a ship is bunkering.

c

Charter-Partei (CP)
Ein Unterzeichner eines Vertrags zum Chartern eines Schiffs, der zwischen Schiffseigner und Charterer geschlossen wird.
Charterer
Ein Unternehmen, das ein Schiff samt Besatzung für eine einzelne Reise oder für einen fixen Zeitraum anmietet.
Contango
Eine Marktsituation, in der frühe Phasen einer Preiskurve mit einem Abschlag auf spätere Phasen bewertet werden. Es kann infolge eines gegenwärtigen Überangebots bzw. Nachfragemangels entstehen. In der Regel handelt es sich dabei um ein vorübergehendes Phänomen.

e

Einschuss
Die per Kontrakt vereinbarte Finanzgarantie,die von einer Verrechnungsstelle gefordert wird, um an deren Börse zu handeln.
Exposition
Der Anteil der Position eines Händlers, der dem Risiko von Preisschwankungen ausgesetzt ist.

f

Flat-position
Ohne Outright-Position – entweder weil nichts gehalten wird oder weil sich Long- und Short-Positionen ausgleichen.
Frachtbrief (FB)
Ein Dokument, das vom Kapitän eines Schiffes ausgefertigt wird, sobald die Beladung abgeschlossen ist. Es fungiert als Quittung für die Frachtgüter, als Traditionspapier und als Nachweis über den Frachtvertrag. Der rechtmäßige Empfänger der Fracht legt den FB am Entladehafen vor, um die Waren ausgehändigt zu bekommen.
Futures
Auch als Termingeschäfte bezeichnet – Kontrakte für zukünftig zu liefernde Rohstoffe. Produkt, Qualität, Lieferung und Menge werden spezifiziert. Diese werden an Börsen gehandelt und es besteht kein Kreditrisiko vonseiten der Gegenpartei. Die einzige Variable ist der Preis. Kontrakte werden täglich zum Marktwert bewertet.

g

Gebot / Angebot
Ein Market Maker unterbreitet für einen Rohstoff eine Kursofferte auf Angebots- und Nachfrageseite, wobei der Kaufkurs niedriger ist als der Ausgabekurs. Kunden können an den Market Maker zu dessen Kaufkurs verkaufen und zu dessen Ausgabekurs von ihm kaufen.
Gegenpartei
Die Gegenpartei eines Vertrags oder einer Finanztransaktion.
Geografische Spanne
Die Preisspanne zwischen Rohstoffen mit denselben Qualitäts- und Gütemerkmalen, die zum selben Termin, jedoch an unterschiedliche Orte geliefert werden.
Giveaways
Raffinierte Mineralölprodukte, insbesondere Benzin, welche über die geforderte Spezifikation hinausgehen.

k

Kaufoption
Über eine Kaufoption ist der Inhaber berechtigt, jedoch nicht verpflichtet, gegen Zahlung eines Aufschlags bis zu einem definierten Zeitpunkt eine bestimmte Menge eines spezifischen Rohstoffs zum jeweils festgelegten Preis zu kaufen.
Kondensat
Ein ultraleichtes Öl, das in riesigen Mengen aus Schieferölvorkommen gewonnen wird. Unter Tage ist es meist gasförmig. Wird es an die Oberfläche gepumpt, kondensiert es zu einer Flüssigkeit.
Konzentrat
Der handelbare Rohstoff, hergestellt durch Erstverarbeitung von Blei, Zink oder Kupfererz. Konzentrate werden als Rohstoffe von Hüttenwerken zur Herstellung raffinierter Metalle genutzt.
Kreditsicherheit
Pfand im Gegenzug für ein Darlehen.
Kupferkathode
Eine zu 99 Prozent reine Form des Kupfers – der Hauptrohstoff zur Herstellung von Kupferdraht und -kabel.

l

Liegezeit
Die Dauer der von den Schiffseignern gewährten Hafenumschlagszeit, wie im Chartervertrag festgelegt, für das Be- und Entladen der Fracht.
Listenpreis
Der Listenpreis wird von einer Regierung oder einem staatlichen Unternehmen für einen fixen Zeitraum festgelegt und ausschließlich von diesem Preisfestsetzungsorgan überarbeitet.
Long-position
Die Nettoposition eines Händlers, der einen Rohstoff auf dem Markt hält/besitzt.

m

Mark-to-market
Ein Buchhaltungsverfahren, mit dem die Handelspositionen anhand der aktuellen Marktpreise neu bewertet werden. Bei jeder Neubewertung werden Gewinne und Verluste generiert.
Mitteldestillate
Die Reihe raffinierter Produkte zwischen leichteren Fraktionen, wie Benzin, und schwereren wie Heizöl. Dazu zählen Kerosin, Petroleum und Diesel.
Multimodal
Aufbau einer Infrastruktur, die alternative Beförderungsmodalitäten für Rohstoffe bietet, z. B. Straße, Schiene und Fluss.

n

Nachschuss
Terminkontrakte werden am Ende jeder Börsensitzung zum Marktwert bewertet. Der Nachschuss bezieht sich auf die Zuzahlung, die von allen Beteiligten mit verlustreichen Positionen vor Beginn jeder Handelssitzung verlangt wird.
Naphtha
Eine brennbare Flüssigkeit, hergestellt durch Mineralöldestillation. Wird als Verdünnungsmittel verwendet, um schweres Öl durch Pipelines zu befördern, sowie als Lösungsmittel.

o

Optionalität
Eine Strategie, die eventuell begrenzte, kurzfristige Vorteile besitzt, jedoch beachtlichen längerfristigen Wert bringt, da die Optionen erweitert und die möglichen Ergebnisse optimiert werden.
Over-the-counter (OTC)
Zu Deutsch „außerbörslich“. Eine Sicherheit oder Finanztransaktion, die fernab einer formellen, zentralisierten Börse vorgenommen wird.

q

Qualitätsspanne
Die Preisspanne zwischen unterschiedlichen Güteklassen eines Rohstoffs, die zum selben Termin an denselben Ort geliefert werden. Der höherwertige Rohstoff wird in der Regel mit einem Aufschlag gehandelt.

r

Reisecharter
Anmietung eines Schiffes für eine spezifische Reise zwischen einem Be- und einem Entladehafen. Der Charterer bezahlt den Schiffseigner pro Tonne oder auf Pauschalpreisbasis. Der Eigner trägt die Hafengebühren, mit Ausnahme der Be- und Entladung, sowie die Treibstoff- und Besatzungskosten.
Rohstoffpreisrisiko
Risiko einer Schwankung der absoluten Preise auf einem bestimmten Markt.
Rückkaufvereinbarung (REPO)
Ein Kontrakt ähnlich einem gesicherten Darlehen. Der Verkäufer eines Wertpapiers stimmt gleichzeitig zu, dieses an einem fixen Termin in der Zukunft zum festgelegten Preis vom Käufer zurückzukaufen.

s

Short-position
Die Nettoposition eines Händlers, der einen Rohstoff auf dem Markt schuldet. Steht oft mit Terminmärkten in Verbindung. Dabei hat der Händler einen Rohstoff gekauft und muss diesen bis zum Liefertermin zurückkaufen bzw. diese Position decken.
Splitter
Ein beschränktes Raffinationsverfahren, bei dem Kondensat in verschiedene Erzeugnisse, einschließlich Naphtha und Destillate, aufgespalten wird.
Spotpreis
Der aktuelle Marktpreis, zu dem ein Rohstoff zur umgehenden Bezahlung und Lieferung gekauft bzw. verkauft wird.

t

Terminspanne
Die Preisspanne zwischen einem Rohstoff, der an einem bestimmten Termin geliefert wird, und dem identischen Rohstoff, der an einem anderen Termin geliefert wird. Auch als Kalenderspanne bezeichnet.
Tragfähigkeit in Tonnen (DWT)
Die Ladekapazität eines Schiffes in Tonnen plus das Gewicht von Treibstoff, Reserven, Schmierölen, Frischwasser usw. Davon ausgenommen ist das Gewicht des Schiffes an sich.

ü

Überliegegeld
Die Entschädigung, die Charterer an die Schiffseigner für die zusätzlich am Hafen verbrachte Zeit zahlen, sofern diese die Chartervereinbarung übersteigt.

v

Verkaufsoption
Ein Kontrakt, über den der Inhaber berechtigt, jedoch nicht verpflichtet ist, gegen Zahlung eines Aufschlags bis zu einem definierten Zeitpunkt eine bestimmte Menge eines spezifischen Rohstoffs zum jeweils festgelegten Preis zu verkaufen.
Vertikale Integration
Die Kombination von zwei oder mehr Etappen der Lieferkette innerhalb eines Unternehmens, die normalerweise durch separate Spezialunternehmen übernommen würden.
Viskosität
Der Fließwiderstand von Öl. Rohöl mit höherer Viskosität lässt sich deutlich schwieriger aus dem Boden fördern, transportieren und raffinieren.
Volatilität (Erdöl)
Flüchtigkeit, d. h. die Geschwindigkeit, in der Verdampfung stattfindet. Flüchtigere Erdöle besitzen bessere Brenneigenschaften, insbesondere in kalten Klimazonen, erfordern jedoch auch aktivere Temperaturregulierungs- und Abdichtverfahren, um die Umwelt zu schützen und Ölverluste zu minimieren.
Volatilität (Preis)
Die Schwankungsbreite innerhalb einer Reihe von Handelspreisen im Laufe der Zeit, gemessen anhand der Standardabweichung.

z

Zeitcharter
Anmietung eines Schiffes für einen fixen Zeitraum. Der Eigner kümmert sich dabei um das Schiff, aber der Charterer schreibt Strecken, Treibstoff, Hafengebühren usw. vor.
Alt